Umwelturkunde 2024
BUND-Umwelturkunde am 17. Juni 2024 zur Rettung der 73 Naturdenkmale im Kreis Siegen-Wittgenstein
Das war mal wieder ein richtig schönes BUND-Event am Montag, dem 17.Juni, hoffentlich noch rechtzeitig als Mahnung, weil am 21.Juni der Kreistag Si/Wi letztendlich entscheidet, ob die erwähnten 73 Baumpersönlichkeiten den Schutzstatus als Naturdenkmal behalten sollen (siehe Petition dazu) oder nicht.
Gleich drei engagierte Naturschützer aus Netphen wurden deshalb besonders geehrt:
- Janis Brück setzt sich für den Erhalt der Friedhofslinde in Beienbach ein, die leider auch auf der Liste steht: ein 127 Jahre alter Baum, imposant mit mächtiger und vitaler Krone und stellvertretend für die weiteren 72 Bäume, die auf den Prüfstand stehen.
- Michael Kringe bereiste unsere Siegen-Wittgensteiner Gegend, suchte markante Baumriesen auf und wirbt an unserer Universität dafür, die Wälder mit ihren spannenden Geschichten wieder zu entdecken und zu erleben.
- Matthias Kringe verinnert seit Jahren ein ökologisches Umweltbewusstsein, dargestellt mit den drolligen und tapferen Dilldappen. Er hat sich vor allem durch seine Plakataktion “Rettet die Naturdenkmale“ bekannt gemacht, aber auch einen Aufkleber mit der Widerstandseiche im Zusammenhang mit der Route 57 kreiert.
Für die vorbildlichen Einsätze danken wir ihnen als BUND-Kreisgruppe sehr.
Den Link zum WP/WR Presseartikel finden Sie hier:
Und jetzt die neueste Nachricht aus der Kreistagssitzung am 21.Juni:
Von 49 Kreistagsmitgliedern haben 28 für die Bäume gestimmt und 21 dagegen,
ein großer Erfolg für den Erhalt der Naturdenkmale und deren Naturschützerinnen und Naturschützer!!!
Umwelturkunde 2022
Netzwerk Natur 57 | Kreuztal Buschhütten
Im "Netzwerk Natur 57" engagieren sich vor Ort seit vielen Jahren Bürgerinitiativen, Vereine, Umweltverbände, Waldgenossenschaften und Privatpersonen und verfolgen in unermüdlichem Einsatz und beharrlicher Konsequenz das bisher erfolgreiche Ziel, die unzerteilten, intakten und artenreichen Naturlandschaften im Rothaargebirge und Mattenbachtal zu erhalten.
Für dieses besonders herausragende Engagement, den Mut und das Durchhaltevermögen, auch gegen Widerstände, zeichnete die Kreisgruppe Siegen-Wittenstein des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) jetzt deren Vertreterinnen und Vertreter aus.
Im Vereinsgebäude des Buschhüttener Reitvereins übergab die BUND-Vorsitzende Bärbel Gelling die BUND-Umwelturkunde, die alljährlich für besondere Verdienste rund um den Umwelt- und Naturschutz an Privatpersonen, Firmen, Schulen und andere aktive Institutionen verliehen wird.
Alrun Krönert, (3v.links) Sprecherin des "Netzwerks Natur 57", bedankte sich im Namen ihrer Mitstreiter und Mitstreiterinnen und erinnerte daran, daß sich im Kampf gegen eine verfehlte Verkehrspolitik inzwischen bundesweit 80 Vereine und Initiativen zusammengeschlossen haben und schloss mit der Feststellung: "Umweltschutz baucht einen langen Atem, – wir haben ihn."
Pressemitteilung des Netzwerks Natur 57 zu seiner Entstehung
Ende der 70er Jahre bildeten sich sowohl im Siegerland, z.B. die AG Naturpark Rothaargebirge als auch in Hessen mehrere Bürgerinitiativen, die die geplante Naturzerstörung im Rothaargebirge durch den Weiterbau der Autobahn A4 vom Kreuz Olpe bis zum Hattenbacher Dreieck nicht hinnehmen wollten.
Der Weiterbau wurde schließlich durch viel Widerstand nach langem und zähem Ringen incl. Rücktritt eines NRW Umweltministers, nicht mehr in den damaligen Bundesverkehrswegeplan auf-genommen. Stattdessen versuchten regionale Befürworter nun mit einer Machbarkeitsstudie eine mehrspurige Fernstraße von der HTS Anschlussstelle Kreuztal zum Hattenbacher Dreieck zu initiieren. Dabei gedachte man die geplanten Ortsumgehungen von B508 und B62 zu einer Kette zu verbinden und nach Hessen hinein zu verlängern. Dies wiederum führte zur Gründung von zahlreichen Initiativen in NRW und Hessen, die sich auch gegen dieses Projekt positionierten, da sie darin nichts anderes als den modifizierten Weiterbau der A4 erkannten.
Was als informelles Netzwerk begann, entwickelte sich Anfang 2007 zu dem Netzwerk STOP A4. Seine Resolution gegen den Fernstraßenbau wurde im Mai 2009 von 60 Bürgerinitiativen, Politikern der Grünen und allen Naturschutzorganisationen entlang der Trasse unterzeichnet.
Größter Erfolg war das von der hessischen Landesregierung im Mai 2010 verkündete Ende dieser Fernstraßenplanung, da die erwarteten Kosten in keinem Verhältnis zum prognostizieren Nutzen standen. In NRW hielt man aber weiter an einer, jetzt allerdings abgespeckten Neubauvision fest und so gelang es den Befürwortern trotz zum Teil sehr geringen Nutzen/Kostenverhältnissen und großer naturschutzfachlicher Raumwiderstände eine Neubaustrecke als Kette einzelner zu bauender Ortsumgehungen von Kreuztal bis nach Frankenberg in den BVWP zu bekommen. Diese Vorgehensweise führte zu verstärkter Aktivität des nunmehr Netzwerk Natur 57 genannten Bündnisses, die stattdessen den Ausbau der bestehenden Bundesstraßen vorschlugen.
Trotz aller vernünftigen Argumente für den Erhalt des betroffenen Mattenbachtals wurde 2010 das Planfeststellungsverfahren für den 1. Bauabschnitts der „OU-Kette“, die Teil-OU Kreuztal eröffnet. 4 Jahre benötigte die Bezirksregierung mit der Bearbeitung der vielen hundert eingegangenen Einwendungen bis zum Erörterungstermin mit den Einwendern im Dezember 2014.
Es vergingen weitere 7 Jahre, bis das OVG in Münster die Planfeststellung wegen inhaltlicher und rechtlicher Mängel als fehlerhaft und nicht vollziehbar stoppte. Derzeit bemüht sich die Straßenbauverwaltung um Abhilfe durch ein Planergänzungsverfahren.
Das Netzwerk Natur 57 arbeitet unentwegt weiter daran, dass die Politiker endlich den unermesslichen Schaden an der Natur – angesichts von Artensterben und Klimawandel – und den geringen Nutzen – bei abnehmender Bevölkerungszahl und dem Ruf nach einer Mobilitätswende – einsehen und die Bedarfspläne einer neuen, zeit- und problemgemäßen Revision unterziehen. Inzwischen hat der Kampf gegen eine verfehlte Verkehrspolitik eine bundesweite Form angenommen: Das Bündnis Verkehrsinitiativen, dem natürlich auch unser Netzwerk angehört, vertritt ca. 80 Vereine und Initiativen bundesweit.
Umwelturkunde 2020
Johannes Weber & Leonard Stenger | Bad Laasphe-Banfe
„Unsere BUND-Umwelturkunde soll Ansporn und Auszeichnung für Verdienste um nachhaltigen Naturschutz sein", so Bärbel Gelling (links im Bild) und Ines Schulte-Wilde (rechts).
Johannes Weber und Leonard Stenger sind die ersten Schüler, die in der fast 30 Jahren währenden Tradition jetzt ausgezeichnet wurden. Sie wurden ausgezeichnet für zukunftweisende Umweltaktivitäten von Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum.
Umwelturkunde 2019
Andrea Junk | Kreuztal
Andrea Junk erhält den diesjährigen Umweltpreis für Ökolandbau in Kreuztal-Littfeld.
Im Bild von links: Bärbel Gelling, Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe Siegen-Witthenstein, Andrea Junk, Bio-Gärtnerin und Ines Schulte-Wilde, Öffentlichkeitsarbeit der BUND-Kreisgruppe Siegen-Wittgenstein
Umwelturkunde 2018
Im Jahr 2918 ging unsere Umwelturkunde sowohl an den Trägerverein des Naturfreibades Nephen-Deuz, als auch an Heinz Ihne. Dieser hatte auf dem Gelände durch seine Fa. AWAS eine Oloid-Pyramide zum natürlichen Wasserkreislauf, der Reinigung und Wasseraufbereitung von stehenden Gewässern installiert. Diesem lebendigen Wasser können auch heilende und stärkende Eigenschaften zugeschrieben werden. Das Naturfreibad Netphen Deuz wird in Eigenregie von einer engagierten Mannschaft betrieben. Eingebettet in ein natürliches Umfeld mit einer Vielzahl von heimischen Pflanzen, Amphibien, Vögeln und Insekten erfüllt es die Ansprüche an eine nachhaltige Erholungsstätte.
Gratulation an Heinz Ihne
von links: Heinz Ihne, Bärbel Gelling und Ines Schulte-Wilde überreichen die Auszeichnung an den Trägerverein.
Ihr wollt mitmachen?
Bewerbt euch jetzt mit eurem Natur- und Umweltschutz-Projekt!
Einfach Fotos oder Zeichnungen und eine aussagekräftigen Beschreibung des Projekts an uns schicken:
bund(at)gmx.de oder
baerbelgelling(at)gmail.com.
Einsendeschluss ist der 31. Oktober des jeweiligen Jahres.
Aus den eingesandten Projekten wählt unsere Jury das Projekt für den jährlichen Umweltpreis aus.
Wir freuen uns auf eure Projekte!