BUND Kreisgruppe Siegen-Wittgenstein

Umwelturkunde 2022

Netzwerk Natur 57 | Kreuztal Buschhütten

Von links: Wolfgang Weber-Barteid, Philipp Kaltenbach, Alrun Krönert, Friedel Henstorf, Bärbel Gelling, Gert Bültermann und Werner Mühlnickel. Foto: Rolf Schirmacher

Im "Netzwerk Natur 57" engagieren sich vor Ort seit vielen Jahren Bürgerinitiativen, Vereine, Umweltverbände, Waldgenossenschaften und Privatpersonen und verfolgen in unermüdlichem Einsatz und beharrlicher Konsequenz das bisher erfolgreiche Ziel, die unzerteilten, intakten und artenreichen Naturlandschaften im Rothaargebirge und Mattenbachtal zu erhalten.

Für dieses besonders herausragende Engagement, den Mut und das Durchhaltevermögen, auch gegen Widerstände, zeichnete die Kreisgruppe Siegen-Wittenstein des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) jetzt deren Vertreterinnen und Vertreter aus.

Im Vereinsgebäude des Buschhüttener Reitvereins übergab die BUND-Vorsitzende Bärbel Gelling die BUND-Umwelturkunde, die alljährlich für besondere Verdienste rund um den Umwelt- und Naturschutz an Privatpersonen, Firmen, Schulen und andere aktive Institutionen verliehen wird.

Alrun Krönert, (3v.links) Sprecherin des "Netzwerks Natur 57", bedankte sich im Namen ihrer Mitstreiter und Mitstreiterinnen und erinnerte daran, daß sich im Kampf gegen eine verfehlte Verkehrspolitik inzwischen bundesweit 80 Vereine und Initiativen zusammengeschlossen haben und schloss mit der Feststellung: "Umweltschutz baucht einen langen Atem, – wir haben ihn."

Pressemitteilung des Netzwerks Natur 57 zu seiner Entstehung

Ende der 70er Jahre bildeten sich sowohl im Siegerland, z.B. die AG Naturpark Rothaargebirge als auch in Hessen mehrere Bürgerinitiativen, die die geplante Naturzerstörung im Rothaargebirge durch den Weiterbau der Autobahn A4 vom Kreuz Olpe bis zum Hattenbacher Dreieck nicht hinnehmen wollten.

Der Weiterbau wurde schließlich durch viel Widerstand nach langem und zähem Ringen incl. Rücktritt eines NRW Umweltministers, nicht mehr in den damaligen Bundesverkehrswegeplan auf-genommen. Stattdessen versuchten regionale Befürworter nun mit einer Machbarkeitsstudie eine mehrspurige Fernstraße von der HTS Anschlussstelle Kreuztal zum Hattenbacher Dreieck zu initiieren. Dabei gedachte man die geplanten Ortsumgehungen von B508 und B62 zu einer Kette zu verbinden und nach Hessen hinein zu verlängern. Dies wiederum führte zur Gründung von zahlreichen Initiativen in NRW und Hessen, die sich auch gegen dieses Projekt positionierten, da sie darin nichts anderes als den modifizierten Weiterbau der A4 erkannten.

Was als informelles Netzwerk begann, entwickelte sich Anfang 2007 zu dem Netzwerk STOP A4. Seine Resolution gegen den Fernstraßenbau wurde im Mai 2009 von 60 Bürgerinitiativen, Politikern der Grünen und allen Naturschutzorganisationen entlang der Trasse unterzeichnet.

Größter Erfolg war das von der hessischen Landesregierung im Mai 2010 verkündete Ende dieser Fernstraßenplanung, da die erwarteten Kosten in keinem Verhältnis zum prognostizieren Nutzen standen. In NRW hielt man aber weiter an einer, jetzt allerdings abgespeckten Neubauvision fest und so gelang es den Befürwortern trotz zum Teil sehr geringen Nutzen/Kostenverhältnissen und großer naturschutzfachlicher Raumwiderstände eine Neubaustrecke als Kette einzelner zu bauender Ortsumgehungen von Kreuztal bis nach Frankenberg in den BVWP zu bekommen. Diese Vorgehensweise führte zu verstärkter Aktivität des nunmehr Netzwerk Natur 57 genannten Bündnisses, die stattdessen den Ausbau der bestehenden Bundesstraßen vorschlugen.

Trotz aller vernünftigen Argumente für den Erhalt des betroffenen Mattenbachtals wurde 2010 das Planfeststellungsverfahren für den 1. Bauabschnitts der „OU-Kette“, die Teil-OU Kreuztal eröffnet. 4 Jahre benötigte die Bezirksregierung mit der Bearbeitung der vielen hundert eingegangenen Einwendungen bis zum Erörterungstermin mit den Einwendern im Dezember 2014.

Es vergingen weitere 7 Jahre, bis das OVG in Münster die Planfeststellung wegen inhaltlicher und rechtlicher Mängel als fehlerhaft und nicht vollziehbar stoppte. Derzeit bemüht sich die Straßenbauverwaltung um Abhilfe durch ein Planergänzungsverfahren.

Das Netzwerk Natur 57 arbeitet unentwegt weiter daran, dass die Politiker endlich den unermesslichen Schaden an der Natur – angesichts von Artensterben und Klimawandel – und den geringen Nutzen – bei abnehmender Bevölkerungszahl und dem Ruf nach einer Mobilitätswende – einsehen und die Bedarfspläne einer neuen, zeit- und problemgemäßen Revision unterziehen. Inzwischen hat der Kampf gegen eine verfehlte Verkehrspolitik eine bundesweite Form angenommen: Das Bündnis Verkehrsinitiativen, dem natürlich auch unser Netzwerk angehört, vertritt ca. 80 Vereine und Initiativen bundesweit.

Umwelturkunde 2020

Johannes Weber & Leonard Stenger | Bad Laasphe-Banfe

Die beiden jungen Gewinner der Umwelturkunde 2020 mit Bärbel Gelling und Ines Schulte-Wilde © Ines Schulte-Wilde

„Unsere BUND-Umwelturkunde soll Ansporn und Auszeichnung für Verdienste um nachhaltigen Naturschutz sein", so Bärbel Gelling (links im Bild) und Ines Schulte-Wilde (rechts).

Johannes Weber und Leonard Stenger sind die ersten Schüler, die in der fast 30 Jahren währenden Tradition jetzt ausgezeichnet wurden. Sie wurden ausgezeichnet für zukunftweisende Umweltaktivitäten von Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum.

Der Pressebericht zum Nachlesen ...

Umwelturkunde 2019

Andrea Junk | Kreuztal

© Ines Schulte-Wilde

Andrea Junk erhält den diesjährigen Umweltpreis für Ökolandbau in Kreuztal-Littfeld.

Im Bild von links: Bärbel Gelling, Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe Siegen-Witthenstein, Andrea Junk, Bio-Gärtnerin und Ines Schulte-Wilde, Öffentlichkeitsarbeit der BUND-Kreisgruppe Siegen-Wittgenstein

Umwelturkunde 2018

Von links: Bärbel Gelling und Ines Schulte-Wilde überreichen die Urkunde an den Trägerverein. In der Mitte Netphens Bürgermeister Paul Wagener.

Im Jahr 2918 ging unsere Umwelturkunde sowohl an den Trägerverein des Naturfreibades Nephen-Deuz, als auch an Heinz Ihne. Dieser hatte auf dem Gelände durch seine Fa. AWAS eine Oloid-Pyramide zum natürlichen Wasserkreislauf, der Reinigung und Wasseraufbereitung von stehenden Gewässern installiert. Diesem lebendigen  Wasser können auch heilende und stärkende Eigenschaften zugeschrieben werden. Das Naturfreibad Netphen Deuz wird in Eigenregie von einer engagierten Mannschaft betrieben. Eingebettet in ein natürliches Umfeld mit einer Vielzahl von heimischen Pflanzen, Amphibien, Vögeln und Insekten erfüllt es die Ansprüche an eine nachhaltige Erholungsstätte.
 

Gratulation an Heinz Ihne

von links: Heinz Ihne, Bärbel Gelling  und Ines Schulte-Wilde überreichen die Auszeichnung an den Trägerverein.

Ihr wollt mitmachen?

Bewerbt euch jetzt mit eurem Natur- und Umweltschutz-Projekt!

Einfach Fotos oder Zeichnungen und eine aussagekräftigen Beschreibung des Projekts an uns schicken:
bund(at)gmx.de oder
baerbelgelling(at)gmail.com.

Einsendeschluss ist der 31. Oktober des jeweiligen Jahres.
Aus den eingesandten Projekten wählt unsere Jury das Projekt für den jährlichen Umweltpreis aus. 

Wir freuen uns auf eure Projekte!

Liste derWürdigungen durch die BUND Umwelturkunde

seit 1994

2020
Johannes Weber & Leonard Stenger | Bad Laasphe-Banfe

für zukunftweisende Umweltaktivitäten von Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum

2019
Andrea Junk | Kreuztal

für Ökolandbau in Littfeld

2018
Heinz Ihne & Trägerverein Freibad Netphen-Deuz

für Biolight Oloid Pyramide – Wasseraufbereitungsanlage und ökologische Gestaltung im Naturfreibad

2017
BI „Pro uns” Faule Birke | Siegen

für Initiative gegen Gewerbegebiet Siegen-Eisern

2016
Theo Morgenschweiß (Pomologe/Apfelkundler) | Siegen

für den Erhalt alter Obstsorten

2015
Ziegenhof Familie Kühn | Wilgersdorf

für artgerechte Tierhaltung

2014
Imkerverein Fischbacherberg | Siegen

für Insektenschutz

2013
Bürgerbus Kreuztal

für altersgerechte umweltfreundliche Mobilität

2012
Bürgerverein „Zur alten Linde” | Dielfen

für den Erhalt historischer Bausubstanz
und
Herr Bäumer | Siegen
für Baumfotografie rund um Siegen

2011
Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) – Brigitte Korpok | Siegen

für Förderung der Solarenergie

2010
Amphibienschutz Leimbachtal – Marion Haas | Siegen

für Sicherung der Amphibienbestände wegen Gewerbegebiet

2009
Baugenossenschaft WSG – Herr Haut | Siegen

für erneuerbare Energien im Siedlungsbereich

2008
Bürgerinitiative „Herz gegen Fels” | Siegen

für Eichenpflanzung in Rückershausen

2007
Heimatverein Langenholdinghausen

für ökologische Dorfverschönerung

2006
Bürgerinitiative Kleinbahn Netphen-Deuz

für regionale Mobilität auf der Schiene

2005
Gerhard Kötter | Siegen

(Vorstand Volksbank Siegen)
für ökologisches Management

2004
Architekt Manfres Arlt | Kreuztal

für ökologisches Bauen

2003
Doris Winter-Nöll | Siegen

für Tier- und Artenschutz

2002
Margret Fuchs | Siegen

für den Erhalt des Bertramplatzes
und
Sonja Ohrendorf | Siegen
für den Erhalt der Linden am Brüderweg

2001
Waldorfschule Siegen

für Ökogarten und Solarkocher

2000
Realschule Burbach

für Entbuschungsaktion Trupbacher Heide

1999
Landwirt Ohrndorf | Langenholdinghausen/Meiswinkel

für Biogansanlage

1998
Hering-Bau | Burbach

für betriebl. Umweltschutz

1997
Schwimmvereinigung Seelbacher Weiher | SIegen

für Mülltrennung

1996
Schrauben Fuchs | Weidenau

für Fassadenbegrünung

1995
Hartmut Schauerte | Siegen

(Hausmeister Gymnasium Auf der Morgenröthe)
für Energiesparmaßnahmen

1994
Möbel Zimmermann | Freudenberg

für eine umweltfreundlicher Betriebsführung und die Umstellung der Fahrzeugflotte auf Biodiesel