Die Platane am Bahnhofsvorplatz des Siegener Bahnhofs ... bald Vergangenheit?
Leserbrief | April 2020
Das Thema 'Platane in der Unterstadt' beschäftigt nun auch viele Siegerländer, die sich an dem stattlichen Baum erfreuen und für seine Erhaltung an dieser Stelle eintreten. So wurde bereits erfolgreich eine Petition gestartet, die die Stadtverwaltung und den Rat der Stadt Siegen auffordert, in diesem Sinne zu entscheiden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der sich in dieser Sache bereits eingeschaltet hat, hat seine Fühler bereits nach unabhängigen und renommierten Baumgutachtern ausgestreckt. Das Büro aus Köln lieferte den Umweltschützern schon in ähnlichen Lagen stichhaltige Sachargumente und zeigte gute Alternativen auf. Eine professionelle Messung des Windwiderstandes der Platane könnte dabei helfen, die Eingriffe, die überhaupt notwendig würden, auf ein Minimum zu begrenzen.
Schon unter früheren Amtsvorgängern im Bauamt sind mit dem Bürgermeister und dem Architekten die Rahmenvorgaben des Projekts definiert worden. Zum einen war es die kurz vor Beschlußfassung stehende Gestaltungssatzung für diesen Bereich. Das zweite wesentliche Kriterium war die dauerhafte Sicherung der alten Platane, gegebenenfalls auch zulasten der Bauflucht und dass das Projekt einen dauerhaft überlebensfähigen Baumstandort hinterläßt. Ein Rückschnitt sollte in jedem Fall vermieden werden.
Dass rund um den Bahnhof dringend mehr Grüninseln geschaffen werden müssen, steht für den BUND fest. Das neue Bauprojekt 'Fürst Johann Moritz-Quartier', das auch in der Höhe die Umgebung überragt, wird die Durchlüftung des Bahnhofsvorplatzes weiter einschränken. Schon aus diesem Grund ist es wichtig, dass die große Platane als eine der wenigen freistehenden Großbäume in der Stadt ihre Funktion als Sauerstoffspender und Schadstoffilter erfüllen kann. Bei extremen Hitze- und Trockenheitszenarien, wie sie uns sicher wieder bevorstehen werden, ist in der Kessellage Siegens ein Luftaustausch und Schattenspender wichtiger denn je.