BUND Kreisgruppe Siegen-Wittgenstein

Schottergärten – ein ökologischer Sündenfall

12. Januar 2022 | Natur- & Artenschutz

Steinwüsten und Schotterbeete vertreiben Insekten und Vögel

Der BUND möchte ein  Bewußtsein schaffen, vernachlässigte Winkel an Straßenecken und verwaisten Brachflächen ökologisch aufzuwerten. Im Umfeld der Bushaltestelle an der Marienborner Straße in Höhe der Irle Brauerei legten einige Aktive eine herrliche Blühwiese an. Denn ...

Im Bericht der Siegener Zeitung vom 21. Mai 2021 mit dem Titel „Ökologisch wie der Mars” von Andreas Goebel werden der Stadtbaurat Henrik Schumann und Ulrich Banken vom BUND zum Thema „Schottergärten” interviewt. Der Reporter schreibt: „Die steinigen Vorgärten gelten als ökologischer Sündenfall, seit sie immer mehr Verbreitung finden. Sie sind in weiten Teilen bewuchsfrei, Hummeln, Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel machen einen weiten Bogen um sie ...”

Auch Ulrich Banken äußert sich sehr kritisch zu der neuen Modeerscheinung: „Schottergärten werden auch angelegt, weil sie preiswert und pflegeleicht sein sollen. Beides stimmt nicht, betont Ulrich Banken vom BUND für Umwelt und Naturschutz (BUND). Der Siegener ist klarer Gegner dieser Steinwüsten. Zum einen ließen sich Gartenbaubetriebe Schottergärten gut bezahlen. Zum anderen gebe es nichts, worauf bestimmte Luftsamen wie Disteln nicht wachsen könnten. Auch Algen und Flechten besiedeln inzwischen angejahrte Geröllhalden.” Der Reporter schreibt weiter: „Und wenn die Hausbebesitzer die aus der Steinwüste entfernen wollen, kann es sehr ungemütlich für sie werden“. 

„Banken befürwortet die Initiative der Stadt [Einfüg. ,Blütenflächen anzulegen’], hat das im Umweltausschuss auch selbst unterstützt. Ein bisschen ketzerisch müsse er aber doch sein sagt er. Das Grünflächenamt der Stadt Siegen lasse Blumenbeete anlegen – regelmäßig im Schotterbett. Konsequent ist das nicht.” Diese Beete, welche auch bei Verkehrsinseln angelegt werden, sind zwar schön, dienen also ästhetischen Gründen, aber so ganz nützlich für Wildbienen sind sie nicht. Auch wird der Boden hier wieder versiegelt, vor allem, wenn auch noch eine Folie untergelegt wird, und muss mit einem hohen Arbeitsaufwand und Kosten gepflegt werden.“ Selbstverständlich muss natürlich befürwortet werden, dass die Stadt auf der „grünen Wiese” Wildblumensamen verstreut hat, nachdem hier vorher umgebrochen worden ist. 

Zur Übersicht