Säge weg von der Platane in Bahnhofsnähe! Diesen Warnruf hält der Siegener Bund Umwelt und Naturschutz (BUND) für dringend geboten. Der Umweltverband befürchtet, dass die derzeitigen Überlegungen bei Verwaltung, Gutachter und den Bauherren in ein ungute Richtung laufen.

Die Stadt Siegen und allen voran Bürgermeister Steffen Mues sollte unmissverständlich keine Planung zulassen, die der Verwaltungsvorlage des Bebauungsplans-Entwurfs in der Vorlage: 2547/2019 bezüglich der Platane entgegensteht, so der BUND. Bei offensichtlich erkennbaren Planungsschritten, die dem Erhalt des Baumes infrage stellen, müsse eingeschritten werden.
Dass sich, im Schatten der Coronakrise, möglicherweise schneller als sonst unliebsame Fakten schaffen lassen, befürchtet der Vorstand und fragt sich, ob für den Baum aufgrund der geänderten Planungen des Bauvorhabens der Sparkasse die Bestandsgarantie noch gilt. Denn die Vorlage zur Dringlichkeitsentscheidung spricht eine andere Sprache. Sollen nun, ohne die Einbindung der Öffentlichkeit, etwa Tatsachen geschaffen werden?
Noch im letzten Jahr habe der Bürgermeister versprochen, die Platane in jedem Fall erhalten zu wollen. Nun solle in der Dringlichkeitssitzung am Mittwoch über ihre Fällung entschieden werden. Dass eine erkennbare Gefahr von ihr ausgehen soll, wäre hierbei ein neues, für den BUND nicht nachvollziehbares Argument.
Viele Bürger wüßten aus zahlreichen Beispielen, dass Papier geduldig ist und Wachsamkeit ratsam. Schon oft taten sich angeblich unüberbrückbare Zwänge auf, bei der die Natur das Nachsehen hatte. Mängel beim Untergrund, Leitungen, Abstände seien z.B. gern angeführte Gründe für neue Vorstellungen und Wünsche der Bauherren.
Der Rat der Stadt Siegen hat mit seinem Beschluss zum Klimaschutz erst vor wenigen Monaten zukunftsweisende Weichen gestellt und muss sich nun daran messen lassen. Ebenso an den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes, das die Fällung und großflächige Beschneidung von Bäumen und Gehölzen in der vegetationsreichen Zeit von März bis Oktober nicht nur den Bürgern, sondern auch einer Stadtverwaltung untersagt.
Der stadtökologisch wichtige Baum, der Schutz und Schatten spendet und dem Platz vor der ehem. Sparda -Bank sein Gesicht verleiht, schreibt bereits 70jährige Stadtgeschichte und kann durch einen jungen Baum keinesfalls ersetzt werden, mahnt der BUND.
Im gesamten Bereich des Bahnhofes bis hinüber zur Hufeisenbrücke befindet sich keine nennenswerte Grüninsel. Daher appellieren die Umweltschützer: „Unser grünes Tafelsilber darf nicht zur Option stehen“!